Die Matratzen sind nun gewaschen und werden zum Schneiden transportiert. Danach gehts zum Befüllen der Kissen.

In der Zwischenzeit beschäftigen wir uns weiterhin mit der notwendigen Beimischung von Fasern zu unseren Schaumstoffschnipseln. Aktuell wird ein chemisches Recyclingverfahren für PUR-Schaum etabliert. Eine Vermischung des Schaums mit den Fasern zu einem untrennbaren Gemisch würde ein Recycling am Ende des Lebenszyklus‘ des Sofas im chemischen Verfahren oder auch zu Verbundschaum verunmöglichen. Die Lebensdauer des Schaumstoffs wäre dennoch um einige Jahre verlängert.

Wir prüfen eine Beimischung von Sekundärmaterial aus gebrauchten Gurten statt Neumaterial.

Nebenbei lassen wir ein Kissen ohne Beimischung erstellen, um zu testen, wie schwerwiegend das Verklumpen des Materials ausfällt.

Zudem prüfen wir mit Experten weitere Optionen, so wäre eine Beimischung von biobasierten oder rezyklierten Polyesterfasern denkbar, die sich über ein Lösungsmittel von den PU Fasern trennen liessen.

Treffen mit Matwash, Girbserger und FINK. Wir beschliessen, dass es nun endlich Zeit ist, mit dem Prototypen voranzukommen. Und starten einen neuen Anlauf.  

Die Matratzen sollen in Wien bei Matwash gereinigt werden, hierzu benötigen wir aber erst einmal alte Matratzen in Wien. Diese beschafft uns Roman Eberharter (Präsident der FENA). Auch ein Unternehmen ist gefunden, dass uns die gewaschenen Matratzen schneiden wird.  

Zugegeben sind wir verliebt in das Sinnbild der Wolke … es fällt uns daher schwer uns mit einem Block Verbundschaum anzufreunden. Zudem ist der Verbundschaum sehr schwer, so dass dieser in der Grösse des Sofas schwer handhabbar wäre.    

Wir bleiben also bei den Schaumstoffflocken bzw. Stäbchen und kommen auf die Idee, die Matratzen zunächst am Stück zu reinigen und dann klein zu schneiden. Auf der Suche nach einem Unternehmen, welches Matratzen reinigt, stossen wir auf Matwash.    

Wir lassen ein erstes Testkissen erstellen, dass mit Verschnittmaterial aus der Schaumstoffproduktion gefüllt ist, dabei erfahren wir, dass das Verklumpen der Schaumstoffteile nicht nur durch glatte Schnittkanten verhindert wird, sondern zusätzlich noch feine Fasern aus Polyester oder PET beigemischt werden.  

Wir erhalten erste Samples des Verbundschaums von Retourmatras und sind von der hohen Qualität überrascht.

Es kommt die Idee auf, ob man den Verbundschaum nicht erneut zu Flocken schneiden könnte. Wir machen uns auf die Suche nach einem Unternehmen in der Schweiz, welches Schaumstoffe schneidet und stossen auf Formtech. Sowohl Formtech als auch der Schaum und Kissenhersteller Müller Schaum raten uns vom Zerschneiden des Verbundschaums ab.    

In Gesprächen mit den Schaumstoffverarbeitern wird der Einsatz von gebrauchten Schaumstoffen aus Matratzen wird die Hygiene immer wieder als kritischen Punkt gesehen, wir machen uns daher auf die Suche nach einem Unternehmen, dass die Hygiene unserer Schaumstoffe untersuchen könnte und stossen auf Swissatest  

Im April konnten wir Girsberger als Partner für die Umsetzung unseres Prototypen gewinnen. Start einer Bachelorarbeit gemeinsam mit der ETH zur Ökobilanz des Cloud Sofa Projekts.    

Durch den Austausch mit den Recyclingunternehmen stellt sich heraus, dass unsere ursprüngliche Annahme, dass das Produkt des Recyclingprozesses gereinigte Flocken sind, falsch war.    

ADer Schaumstoff wird zwar zunächst zu Flocken zerrissen, durch Wasserdampf und hohe Temperaturen werden die Schaumstoffe dabei gereinigt, durch die Beigabe von Isyzyanath verbinden sich die Flocken aber zu grossen Ballen. Diese sind dann Ausgansmaterial für das Schneiden von Verbundschaummatten.  

FINK entwickelt das Design des Sofas und wir beschliessen zeitnah einen Prototypen zu bauen. Der Bezug ist optimiert auf die Stoffbahnenbreite, so entsteht kein Verschnittabfall. Die erste Version des Designs sieht ein pulverbeschichtetes Stahlgestellt vor.    

Aus Gründen der Nachhaltigkeit und nach einem Besuch im Holzbiegewerk Winkler steht fest: Wir erstellen unsere Gestelle aus Bugholz. Die Methode des Bugholzes minimiert das Verschnittmaterial und das Ergebnis ist äusserst robust und langlebig.